Junge Feuerwehrleute schaffen sich ein Forum
Die Jugendfeuerwehren des Landkreises unternehmen einen Vorstoß bei der Öffentlichkeitsarbeit. Die jungen Leute wollen gehört werden.
Von Silvia Kölbel
FreiePresse erschienen am 07.02.2017
Lengenfeld. Es ist nicht immer leicht, Kinder oder Teenager für den Dienst bei der Freiwilligen Feuerwehr zu begeistern, locken doch viele andere Freizeitangebote. Der Kreisverband der Feuerwehr will deshalb neue Wege gehen und über ein Jugendforum die Mitgliederwerbung in die Hände der Jugendlichen legen. Sie können, wenn sie aus eigenem Erleben berichten, Gleichaltrige oft besser begeistern.
Zudem sollen die Jugendfeuerwehren des Landkreises, es sind 60, miteinander vernetzt werden und in Kontakt treten. Wie man diese Aufgaben anpacken könnte, darüber diskutierten am Wochenende im Feuerwehrdepot Lengenfeld 13 Jugendsprecher aus verschiedenen Regionen. Die Jugendfeuerwehr ist außerdem dabei, sich besser zu strukturieren. Die 60 Jugendgruppen werden zu 17 Regionalgruppen zusammengefasst. Diese wiederum wählen einen Sprecher, der die Region bei den Treffen vertritt. Die Vorbereitungen dafür laufen seit November. Insgesamt fanden vier Treffen statt.
Der Feuerwehr-Kreisjugendsprecher Emil Schüller: “Wir wollen damit den Jugendlichen aus den Feuerwehren eine Stimme geben, weil deren Meinung oft nicht angehört wird.” Es sollen Fragen besprochen werden wie: Wie lässt sich der Dienst besser gestalten? Was macht den Jugendlichen Spaß? Welche Wünsche haben sie für die Zukunft?
Auch eine junge Pressesprecherin hat das Gremium schon benannt: die 15-jährige Ann-Marie Kölbel. Sie sagt: “Wir treffen uns bei Wettkämpfen, wie dem Leistungsmarsch oder dem Kreisausscheid. Aber wir haben festgestellt, dass die Gruppen unter sich bleiben und kaum miteinander reden. Das wollen wir ändern.” Die Jugendlichen haben sich eine große Aufgabe gestellt, denn hinter den 60 Ortsgruppen stehen 856 Mitglieder, meist Kinder und Jugendliche zwischen acht und 16 Jahren, wie Ronny Becker, der Referatsleiter für Jugendpolitik und Jugendforum berichtet.
Die Jugendlichen haben sich außerdem vorgenommen, sich einen Infostand zuzulegen. Dieser soll bei Veranstaltungen zum Einsatz kommen, die auch viele Jugendliche besuchen. Messen oder Schulveranstaltungen wären denkbar und auch ein Flyer wird für die Öffentlichkeitsarbeit gebraucht, erklärt Becker.
Emil Schüller muss nicht lange überlegen, wenn er berichten soll, was für eine Mitgliedschaft bei der Jugendfeuerwehr spricht: “Wir machen eine tolle Teamarbeit. Der Zusammenhalt in der Gruppe wächst.” Einen wichtigen Aspekt nennt Ronny Becker: “Das Selbstbewusstsein wird gestärkt.” Was später im Großen funktionieren soll, hat die 13-köpfige Gruppe am Wochenende schob einmal im Kleinen geprobt. Neben den Formalitäten, die zu klären waren, gab es auch gemeinsame Freizeitaktivitäten. Ein Besuch des Feuerwehrmuseums in Lengenfeld stand auf dem Programm und auch eine Exkursion ins Zwickauer Heinrich Braun Krankenhaus. Dort konnte der Rettungshubschrauber besichtigt werden.